Köln, 27.1.2013 - "Erinnern - Eine Brücke in die Zukunft" - Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

1 Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

2 Begrüßung durch Pfarrer Mathias Bonhoeffer: "Wir gedenken heute dessen, was damals geschah und nie hätte geschehen dürfen. Wir gedenken in diesem Jahr - 80 Jahre nach der Machtübernahme - der 'ersten Opfer' staatlicher Willkür und des Beginns des staatlichen Terrors."

3 Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

4 Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin: "Ich bringe meine Hoffnung zum Ausdruck, den Gedanken lebendig zu halten, daß so etwas wie im Nationalsozialismus nie mehr passieren darf..."

5 Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin: "Es ist zu fragen: wie war es möglich, daß die Nationalsozialisten ihre Herrschaft derart schnell erreichen konnten und die Mehrheit der Bevölkerung aus allen gesellschaftlichen Schichten dies im wesentlichen widerstandslos mitgeragen haben oder gar begrüßt haben. Wie war das möglich?"

6 Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin: "Die Losung 'Wehret den Anfängen' ist keineswegs eine hohle Phrase. Jeder und jede von uns ist aufgefordert, sich für den Erhalt unserer Demokratie stark zu machen und sie im Alltag auch zu leben - und wenn uns danach ist, wenn wir etwas spüren, wenn wir etwas sehen, wenn wir etwas erleben - auch selbstbewußt den Mund aufzutun."

7 Bankier Kurt Freiherr von Schröder sagt 1947 im Nürnberger IG-Farben-Prozess: "Ich, Kurt Freiherr von Schröder, stelle hiermit unter Eid freiwillig und ohne Zwang folgendes fest: Am 4. Januar 1933 trafen Hitler, von Papen, Heß, Himmler und Keppler in meinem Hause in Köln ein. Hitler, von Papen und ich begaben uns in mein Arbeitszimmer, wo eine zwei Stunden dauernde Besprechung stattfand..."

8 Pfarrer Mathias Bonhoeffer

9 Bankier Kurt Freiherr von Schröder weiter: "Papen führte aus, daß er es für das beste halte, eine Regierung zu formen, bei der die konservativen und nationalen Elemente zusammen mit den Nazis vertreten seien. Daraufhin hielt Hitler eine lange Rede, in der er sagte, daß, wenn er zum Kanzler ernannt würde, Anhänger von Papen als Minister an seiner (Hitlers) Regierung teilnehmen könnten, sofern sie gewillt wären, seine Politik... zu unterstützen. Er skizzierte diese... einschließlich der Entfernung aller Sozialdemokraten, Kommunisten und Juden von führenden Stellungen in Deutschland und der Wiederherstellung der Ordnung im öffentlichen Leben."

10 Textcollage "Die ersten Opfer" - Wilma Haas, Jutta Hüffelmann, Siegrid Kanther, Marion Mainka, Anne Wiese, Georg Berres, Volker Götz, Axel Gottschick, Uidger Heupel, Bernd Kaftan, Bernhard Keppeler, Martin Plange-Thönn

11 Pfarrer Mathias Bonhoeffer

12 Textcollage "Die ersten Opfer" - Wilma Haas, Jutta Hüffelmann, Siegrid Kanther, Marion Mainka, Anne Wiese, Georg Berres, Volker Götz, Axel Gottschick, Uidger Heupel, Bernd Kaftan, Bernhard Keppeler, Martin Plange-Thönn

13 Textcollage "Die ersten Opfer"

14 Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

15 Textcollage "Die ersten Opfer"

16 Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

17 Textcollage "Die ersten Opfer"

18 Textcollage "Die ersten Opfer"

19 Der Kommunist Kurt Bachmann nach dem 30. Januar 1933: "Wir haben auf den Generalstreik gewartet, haben Flugblätter verteilt: Generalstreik! Losungen an die Wände gemalt... Wir gingen zum Neumarkt. Er war schwarz von Menschen..."

20 Weiter Kurt Bachmann: "Zwischen Blaubach und Griechenmarkt gab es eine antifaschistische Aktion... Man ging auf die Straße und blockierte sie. Am zweiten Tag nach dem 30. Januar wurden die Straßen überfallen und grausam wurden die Leute aus ihren Wohnungen geholt. Die Wohnungen wurden aufgerissen. Beliebt war, das Waschbecken herauszureißen, weil dahinter Waffen vermutet wurden."

21 Textcollage "Die ersten Opfer"

22 Textcollage "Die ersten Opfer"

23 Textcollage "Die ersten Opfer"

24 Textcollage "Die ersten Opfer"

25 Textcollage "Die ersten Opfer"

26 Axel Gottschick, Schauspieler

27 Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

28 "Stimmt so", Chortheater Köln

29 Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

30 Bankier Kurt Freiherr von Schröder sagt 1947 im Nürnberger IG-Farben-Prozess: "Ich, Kurt Freiherr von Schroeder, stelle hiermit unter Eid freiwillig und ohne Zwang folgendes fest: Die allgemeinen Bestrebungen der Männer der Wirtschaft gingen dahin, einen starken Führer in Deutschland an die Macht kommen zu sehen, der eine Regierung bilden würde, die lange an der Macht bleiben würde."

31 Bankier Kurt Freiherr von Schröder weiter: "Ein gemeinsames Interesse der Wirtschaft bestand in der Angst vor dem Bolschewismus und der Hoffnung, daß die Nationalsozialisten - einmal an der Macht - eine beständige politische und wirtschaftliche Grundlage in Deutschland herstellen würden. Eine weiteres gemeinsames Interesse war der Wunsch, Hitlers wirtschaftliches Programm in die Tat umzusetzen... In diesem Zusammenhang sind zu erwähnen: eine von Hitler projektierte Erhöhung der deutschen Wehrmacht von 100 000 auf 300 000 Mann, das Bauen von Reichsautobahnen... Verbesserung des Verkehrswesen, insbesondere der Reichsbahn, und Förderung solcher Industrien wie Automobil- und Flugzeugbau."

32 Bankier Kurt Freiherr von Schröder weiter: "Es war allgemein bekannt, daß einer der wichtigsten Programmpunkte Hitlers die Abschaffung des Vertrages von Versailles darstellte und die Wiederherstellung eines sowohl in militärischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht starken Deutschlands. Diese Bestrebungen, Deutschland autark zu machen, wurden von gewissen wirtschaftlichen Unternehmungen möglicherweise nicht aus Idealismus, sondern aus nackter Profitgier begrüßt, also die Möglichkeit, den eigenen Machtbereich zu vergrößern."

33 Malle Bensch-Humbach

34 Mahngang zur Mozartstraße 28, 1933 bis 1934 Sitz der NS-Gauleitung und Folterkeller der SA

35 Mahngang zur Mozartstraße 28

36 Mahngang zur Mozartstraße 28

37 Mahngang zur Mozartstraße 28

38 Mahngang zur Mozartstraße 28

39 Mahngang zur Mozartstraße 28

40 Mahngang zur Mozartstraße 28

41 Mahngang zur Mozartstraße 28

42 Mahngang zur Mozartstraße 28

43 Mahngang zur Mozartstraße 28

44 Mahngang zur Mozartstraße 28

45 Mozartstraße 28, 1933 bis 1934 Sitz der NS-Gauleitung und Folterkeller der SA

46 Mozartstraße 28, 1933 bis 1934 Sitz der NS-Gauleitung und Folterkeller der SA

47 Mozartstraße 28, 1933 bis 1934 Sitz der NS-Gauleitung und Folterkeller der SA

48 Gedenktafel vor dem Haus Mozartstraße 28: "Zur Erinnerung an die Toten und zur Mahnung an die Lebenden: An dieser Stelle befand sich 1933 bis 1934 die Gauleitung der NSDAP im sogenannten Brauen Haus. Hier folterten SA und SS ihre politischen Opfer. Rat der Stadt Köln 1981"